Ablauf der psycho­therapeutischen Behandlung

Mögliche Therapiegründe

Wir behandeln grundsätzlich, soweit ambulant möglich, alle Formen seelischer und psychosomatischer Erkrankungen und Störungen.

Jedoch ist es nicht immer möglich, direkt mit der ambulanten Behandlung in unserer Praxis anzufangen. Manchmal ist es notwendig, erst einen stationären Aufenthalt in einer Klinik einzuleiten, um den Patienten auf die ambulante Psychotherapie vorzubereiten. Der Patient kann dann in der Klinik via Psychotherapie ausreichend stabilisiert werden.

Eine Auswahl behandelbarer Störungen/Problemen/Symptomen:

  • Akute Belastungsreaktion
  • Ängste, Depressionen, Unruhe
  • Anpassungsstörung
  • auffallend aggressives Verhalten
  • dauerhafte Tics
  • dissoziales Verhalten wie Weglaufen, Schule schwänzen, Stehlen
  • Einnässen oder Einkoten
  • intensive emotionale Stimmungen, z.B. Bauchschmerzen
  • körperliche Erkrankungen, z.B. Asthma oder Neurodermitis
  • Kontakt- und Beziehungsschwierigkeiten
  • Lern- und Arbeitsstörungen
  • Neigung zu Unfällen
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • psychogene Essstörungen, z.B. Magersucht, Bulimie oder Fettsucht
  • selbstverletzendes Verhalten, z.B. Ritzen
  • Spannungszustände, z.B. Spannungskopfschmerzen, Schlafstörungen
  • Suchtverhalten, z.B. Spielsucht
  • suizidales Verhalten, z.B. häufiges Sprechen über Selbstmord
  • Verunsicherung und Angst durch schwere Erkrankungen von Geschwistern oder Familienmitgliedern
  • Zwänge, d.h. immer wiederkehrende Gedanken oder Handlungen
  • Persönlichkeitsstörungen (z.B. emotional-instabil)
  • Psychosomatische Störungen

Therapieverlauf

Vorgespräche und Diagnostik

Vor Beginn einer Psychotherapie versuchen wir uns in der diagnostischen Phase einen ersten Eindruck von Art und Ausmaß der psychischen Probleme zu verschaffen. Dazu führen wir mehrere Gespräche mit dem Kind bzw. dem Jugendlichen und den Eltern. In dieser Zeit werden nach Bedarf auch psychodiagnostische Tests durchgeführt.

Ebenso wird ein Arzt, in der Regel der Haus- bzw. Kinderarzt, meist parallel klären, ob die psychische Störung möglicherweise eine körperliche Ursache hat bzw. die psychische Störung körperlich mitbedingt ist und eventuell begleitend Medikamente nötig sind.

In der Diagnostikphase gilt es, mit den Eltern gemeinsam ein Verständnis für die bestehende Symptomatik des Kindes (bzw. Jugendlichen) und die sich dahinter verbergenden innerpsychischen Schwierigkeiten zu finden.

Nachdem die Diagnostik abgeschlossen ist, sprechen wir mit dem Kind bzw. Jugendlichen und den Eltern über eine Behandlungsnotwendigkeit. Liegt eine Indikation (Heilanzeige) für eine Psychotherapie vor und sind alle Beteiligten mit der Aufnahme einer Behandlung einverstanden, kann die Therapie beginnen. Eine Psychotherapiestunde dauert in der Regel ca. 50 Minuten.

Schon in der diagnostischen Phase zeichnet sich ab, ob bei allen Beteiligten ein anfängliches Gefühl von Sicherheit und Vertrauen entstanden ist.

Behandlungsverlauf

Kinder stellen ihre Probleme meist spielerisch dar. Jugendliche hingegen sprechen häufig über das, was sie bedrückt.

Während der Therapie treten bestimmte Erlebnis- und Verhaltensmuster auf. Diese Muster bilden sich auch in anderen zwischenmenschlichen Beziehungen ab, wie z.B. im Kindergarten, in der Schule und der Familie (Eltern).

Mit Hilfe bestimmter Techniken und Hilfsmittel wird während der Therapie gemeinsam versucht, ein Weg zum Erleben und Verhalten des Kindes bzw. Jugendlichen zu finden.

Das Kind bzw. der Jugendliche kann vor dem Hintergrund gewonnenen Selbstvertrauens neue Wege zur individuellen Lösung seiner Konflikte finden.

Analytische Therapie (AP) und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) verlaufen nach keinem vorbestimmten Schema und stellen keine Trainingsform dar. Die verwendeten Ansätze orientieren sich dann allein an der seelischen Ausrichtung jedes einzelnen Kindes bzw. Jugendlichen und werden durch den Therapeuten begleitet.

Abweichendes gilt für die verhaltenstherapeutischen Ansätze (übende Verfahren). Typische Vorgehensweisen der Verhaltenstherapie sind: Reizkonfrontation/Expositionsbehandlung, Systematische Desensibilisierung, Selbstmanagement, Operante Verfahren, Training sozialer Kompetenzen, Aufbau positiver Aktivitäten, Kognitive Umstrukturierung, Entspannungsverfahren, Euthyme Therapie (Genusstraining).